die Tendenz, sich selbst über die eigene Misere zu bedauern
und die eingeschränkte Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse und deren Befriedigung
Es geht um ein Zusammenspiel von negativem persönlichen Erleben und einem daraus folgenden Verhalten, das die Negativ-Erfahrungen wiederum verstärkt. Diesen Teufelskreis sehe ich als behelfsmäßige
Überlebensstrategie („Notlösung“), die den bisherigen Lebensgewohnheiten entspricht und in die Überzeugung mündet, das sei auch „normal“. Mit dem Schritt in die Therapie lässt sich einem solchen Dilemma aber ein Fuß in die Türe stellen. Die gelingende therapeutische Beziehung ist dabei von großer Bedeutung. Nach einer Vielzahl von unbefriedigenden Beziehungserfahrungen kann bei dem/der KlientIn die Überzeugung wachsen, dass es auch anders geht. Wieder eigenmächtig und selbstbestimmt zu handeln ist heilsam. Es geht um die Erkenntnis und das Erstarken des Glaubens daran, dass man auf diese Weise auch gut für sich selbst sorgen kann. Die Aufarbeitung von Verlusterlebnissen und die Integration unterdrückter Aggressionen spielen gleichfalls eine wichtige Rolle.